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19.04.2024, 23:19 Uhr

Ötztal, kurz vor Zams, Gletscherwelt an der Braunschweiger Hütte, Pfandler-Alm, St. Leonhardt, E5
		
	

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Moos bis Bozen mit Kindern (von Michael Geiger)
Mittelberg - Timmelsjoch | Moos - Bozen
 Anreise zu den Südtiroler Etappen bis Bozen:

Wir wollten ab Donnerstag 1. August 2002 unsere Wanderung fortsetzen. Leider war unser erstes Etappenziel Pfandler-Alm auf Anfrage drei Tage vorher bereits ausgebucht. Also haben wir gleich für Freitag reserviert und sind am Donnerstag mit dem PKW angereist. Wir haben die Route Schwarzwald-Bodensee-Allgäu-Fernpaß-Imst-Ötztal-Timmelsjoch-Moos im Passeiertal gewählt. Die Maut für´s Timmelsjoch beträgt 8 EUR einfach. Zahlt man die Rückfahrt gleich mit kostet´s insgesamt 11 EUR.

In Moos haben wir uns bei der Touri-Info erkundigt. Leider gab´s in Moos keine freien Zimmer mehr. Wir sind aber im ebenfalls am E5 gelegenen Ortsteil Stuls (ca. 350 Meter höher gelegen im Gasthaus Gufler untergekommen). Am nächsten Morgen sind wir mit dem PKW nach Moos gefahren und haben diesen am Parkplatz in der Ortsmitte geparkt.

 Etappe Moos - Pfandler Alm:

Diese Etappe ist landschaftlich schön aber auch relativ lang und deshalb anstrengend. Wir benötigten für den Weg von Moos nach Stuls, der unter anderem an einem Wasserfall vorbeiführt ca. 1,5 Stunden. Der weitere Weg nach St. Leonhard ist vor dem Abstieg nach St. Leonhardt nicht allzu gut beschildert. Wir gingen deshalb wieder bergauf bis zur Kirche des Ortsteils Gleiten, von der aus man einen herrlichen Blick hat. Für dieses Wegstück benötigten wir 1 Std. 20 Minuten.

Nach einer Viertelstunde Pause gingen wir über den Wiesenweg oberhalb der Kirche hinauf zu den darüberliegenden Häusern von wo aus wir den Weg Nr. 11 Richtung Jaufenpaßstraße gingen. Nachdem wir diese überquerten gingen wir den Weg Nr. 17 abwärts Richtung St. Leonhard bis wir nach ca. 1 Std. 10 Minuten das Gasthaus "Schloßberg" an einer der Kehren der Jaufenpaßstraße erreichten. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten brauchten wir eine weitere halbe Stunde bis wir in der Mittagshitze St. Leonhard erreichten.

Dort kauften wir ein (unter anderem auch Brot, Kaminwurze (Bratwürste) und Äpfel) für die übernächste Etappe von der Hirzer Hütte zur Meraner Hütte, weil dort unterwegs keine Einkehrmöglichkeit besteht. Die Läden öffnen in St. Leonhard nachmittags um 15 Uhr. Der relativ ebene Weg talwärts führte uns nach einer weiteren Stunde zu einem herrlichen Wasserfall, an dem wir unser Wasserflaschen füllten.

Es folgte der Aufstieg bis zum Pfandlerhof, für den wir ca. 40 Minuten benötigten. Der dortige Biergarten ist schön, die Getränke waren aber leider warm. Die Wirtin ist ziemlich geschäftstüchtig. Nach einer anstrengenden Stunde weiteren Anstiegs erreichten wir die Pfandler-Alm. Dort hatten wir reserviert. Wir haben ein schönes 4-Bett-Zimmer mit 2 Etagenbetten erhalten. Für unsere Kinder (10 und 11 Jahre) gab´s leider keine Ermäßigung. Der Preis incl. Frühstück betrug 16 EUR pro Person.

 Etappe Pfandler Alm - Hirzer Hütte:

Der Tag beginnt mit einem heftigen Anstieg bis unterhalb der Riffel-Spitze, die wir nach rund 2 Stunden Gehzeit erreichen. Von dort geht es auf schmalem Höhenweg relativ angenehm weiter bis wir nach weiteren 1 1/4 Stunden die Mahd-Alm erreichen. Dort haben wir den freundlichsten Service während der Tour erlebt. Besonders zu empfehlen ist die Kasnockensuppe (große Portion), die hervorragend schmeckt.

Vorbei an der nächsten bewirtschafteten Hütte gehen wir hinüber zur Hirzer Hütte. Für diesen Weg benötigt man nur noch ca. 40 Minuten. Dort haben wir uns auf den Liegestühlen einen schönen Nachmittag gemacht. Wir hatten zwar reserviert, das Lager war aber nicht voll. Dafür war eine Gruppe Südtiroler Jungs in kurzen Lederhosen ziemlich voll aber auch ganz witzig. Nach Anstimmung des Tiroler Lieds durch das Handy sangen alle lauthals mit und schlugen an die Holzdecke. Überhaupt ist in dieser Gegend einiges los, weil in der Nähe die Seilbahn vom Tal heraufführt und nicht nur Südtiroler sondern auch viele Spaziergänger mit hoch bringt.

 Etappe Hirzer Hütte - Meraner Hütte:

Wir gehen früh los und hoffen, bei guter Sicht über die Hirzer Scharte zu kommen. Dies erfüllt sich auch. Nach 1 3/4 Stunden Aufstieg (fällt leichter wie der Aufstieg tags zuvor) erreichen wir die Kletterpassage unterhalb der Scharte. Diese ist dann etwa vergleichbar mit der Passage am Pitztaler Jöchl. Man sollte sich mit den Kindern Zeit für diese Stelle lassen. Bei Regen oder schlechter Sicht würde ich davon abraten mit Kindern diesen Weg zu begehen. Bei schönem Wetter hingegen sind die Kinder und damit auch die Eltern zwar gefordert, es macht aber auch Spaß.

Nach ca. 1/2 Stunde kraxeln ohne Seil erreichen wir die Hirzer Scharte und haben Glück, dass es windstill ist bei relativ guter Sicht. Bald darauf ziehen aber schon wieder Nebel vorbei. Der nun folgende Abstieg beginnt mit einem etwa viertelstündigen Querweg in Richtung Hirzer Spitze. Wir gehen dann jedoch nicht hoch zur inzwischen wieder in Wolken befindlichen Spitze sondern gehen weiter bergab. Dieser Abstieg ist für uns ziemlich anstrengend. Wir benötigen über diesen Steingarten ca. 1 3/4 Stunden. Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir unterhalb einer nicht bewirtschafteten kleinen Schutzhütte einen herrlichen Bach.

Hier füllen wir unsere Wasserflaschen und legen eine Pause ein. Knapp eine Stunde später erreichen wir einen wunderschönen Bergsee. Leider setzt hier leichter Nieselregen ein, weshalb wir weitergehen. Der Weg ist ziemlich eben und führt immer wieder um Bergrücken herum. Aufgrund einiger Erdrutsche ist er immer wieder ausgesetzt. Die ausgesetzten Passagen sind zwar nicht sonderlich schwierig, erfordern aber doch Konzentration. Eine knappe Stunde später erreichen wir ein bereits frühzeitig sichtbares grosses Wegkreuz, bei dem der Abstieg beginnt.

Nach 15 Minuten erreichen wir die Kirchsteiger Alm im Skigebiet Meran 2000, von der aus auch schon die nur ca. 200 Meter entfernte Meraner Hütte zu sehen ist. Dennoch wird von uns eine Einkehr bei der Kirchsteiger Alm (Hotelbetrieb) empfohlen: Das Kalbskotlett mit Pommes war klasse. Bei der Meraner Hütte kostet die Übernachtung im Lager für Erwachsene 20 EUR, für Kinder 15 EUR mit Frühstück. Alpenvereinsmitglieder erhalten Ermäßigung, müssen dafür aber Duschmarken gesondert mit 2,50 EUR vergüten.

 Etappe Meraner Hütte - Jenesien:

Der letzte Wandertag hält eine Etappe mit wenig Steigungen aber langem Weg für uns bereit. Da wir nicht nochmal morgens nachgeschaut haben wo der E5 langgeht verlassen wir uns auf ein rot-weisses Zeichen und gehen prompt bergab (der E5 geht aber erst mal bergauf). Dies kostet uns ca 1 Std. Extratour und zusätzliche 200 Höhenmeter Aufstieg. Dennoch hat sich der Weg über die Maiser-Alm und dann hinauf aufs Kreuzjöchl, das wir nach insgesamt 1 1/2 Std. erreichen gelohnt. Es folgt ein langer Höhenweg mit guter Sicht auf die umliegenden Alpenketten. Wir geben etwas Gas und erreichen nach weiteren 1 Std. 40 Minuten die schöne Alm Möltener Kaser, wo wir einkehren.

Wir wandern dann teils durch schöne Wälder auf weichem Boden, teils auf dem Bergrücken weiter bis wir nach 1 1/4 Stunden vor dem Aufstieg zum Kirchlein St. Jakob (Lafenn) stehen. Der Aufstieg ist nach 15 Minuten geschafft. Weiter geht´s mit größtenteils herrlichem Blick (u.a. auf die Dolomiten) bis zum Gasthof Edelweiß, den wir nach 1 Std. 20 Minuten Gehzeit erreichen. Dazwischen legten wir eine Picknickpause ein. Die schönen Haflinger-Wiesen laden regelrecht dazu ein. Den Abstieg nach Jenesien haben wir uns schlimmer vorgestellt. Er ist moderat. Nach einer halben Stunde sind wir schon am Ortsrand von Jenesien, wo sich auch gleich eine Bushaltestelle befindet.

Dort sehen wir, dass am nächsten Morgen um 8 Uhr ein Bus fährt, der uns dann nach Bozen an den Hauptbahnhof bringen wird (vormittags fährt danach kein Bus mehr). In Jenesien wenden wir uns an die Touri-Info wg. einer einfachen Unterkunft. Diese finden wir dann in der Pension Latemar (Ein-Stern, Stil 60er-Jahre). Preis: Erwachsene incl. Frühstück 22 EUR pro Person, Kinder für Zimmer mit Dusche auf dem Gang und ohne Balkon 20 EUR pro Person. Insgesamt haben wir den Eindruck, dass Südtirol für Kinder kaum Preisermäßigungen bietet.

In den Gaststätten haben wir auf den Karten auch keine Kinderportionen gefunden, allenfalls kleine Portionen mit 1 EUR Ermäßigung. Wer gut Essen gehen will, dem sei der Gasthof "Hirsch" in der Ortsmitte empfohlen. Die Kalbsleber Tiroler Art (u.a. mit gegrilltem Gemüse) war hervorragend. Der nächste Morgen lässt uns in Jenesien einen traumhaften Sonnenaufgang über den Dolomiten erleben.

 Rückreise:

Dieser Tag war ein Regentag. Das macht das Glück ja aber erst perfekt. Man weiß so noch mehr zu schätzten, dass man trotz unsicherer Wetterprognose beim Wandern vom Regen verschont blieb.

Mit dem Bus nach Bozen (Fahrtzeit ca. 1/2 Stunde), Preis zusammen 8,50 EUR. Dort am Bahnhof die großen Rucksäcke deponiert. Automatische Gepäckfächer standen nicht zur Verfügung. Bei der Gepäckaufbewahrung auf die richtige Angabe der Ankunftszeit auf dem Gepäckschein achten. Nach 2 Std. kostet es Extra-Gebühr. Der Mann am Schalter schrieb bei uns 8 Uhr als Abgabezeit auf (da sind wir gerade mal in Jenesien mit dem Bus abgefahren) und wollte uns bei Abholung der Rucksäcke um 10.30 Uhr nochmals abzocken.

In Bozen bummelten wir über den Markt und kauften in einer Metzgerei Schinken, Kaminwurze und Salami sowie in der Bäckerei Brot mit Kümmel (Vinschgauer). Auf dem Markt kauften wir noch würzigen Südtiroler Hartkäse. Damit hatten wir fast alles für ein herrliches Südtiroler Vesper mit den Großeltern zuhause nach unserer Rückkehr (Weizenbier und Südtiroler Rotwein gibt´s auch im Schwarzwald zu kaufen). Um 10.49 Uhr fuhr unser Zug nach Meran (Gesamtpreis 13 EUR).

Von dort aus fuhren wir nach kurzem Aufenthalt mit dem Bus weiter bis Moos, wo wir unser Auto geparkt hatten (Ankunft kurz vor 13 Uhr). Diesmal nahmen wir eine Vignette und fuhren über den Arlberg zurück, was dann doch etwas schneller ist als die Fernpaß-Route.

Viele Grüsse

Michael Geiger

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